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Äthiopien

Hängebrücken als Verbindung zur Welt

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Weite Teile Äthiopiens sind zerklüftetes Bergland mit tiefen Schluchten und Flüssen, die in der Regenzeit gefährlich anschwellen. Abgelegene Dörfer sind deshalb oft lange von der Umwelt abgeschnitten. Für die Bevölkerung sind die Hängebrücken von Helvetas die einzige wettersichere Verbindung zu Schulen, Gesundheitszentren und Märkten.

  • Projektname
    Hängebrücken für Fussgänger
  • Projektphase
    2022 bis 2025
  • Finanzierung
    Spenden, Beiträge, Deza-Programmbeitrag und die äthiopische Regierung
  • Thematischer Schwerpunkt
    Brücken und Strassen

Von Nepal gelernt

Reisende in Äthiopien sind immer wieder überrascht, wie viele Menschen hier zu Fuss unterwegs sind: Schülerinnen und Schüler, Marktbesucher, Männer und Frauen, die eine Behördenstelle oder eine Krankenstation aufsuchen. Viele müssen stundenlang gehen, um auch nur zu einer befahrbaren Strasse zu kommen. Oft überwinden sie auf ihrem Weg gefährliche Schluchten, und in der Regenzeit sind viele Flüsse unpassierbar.

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Brückenexperte Pasang Sherpa ist nach Äthiopien gekommen, um sein Wissen an äthiopische Techniker wie Hailemichael Kefale weiterzugeben. © Helvetas/Hanspeter Bundi
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Pasang Sherpa aus Nepal hat schon 150 Hängebrücken gebaut. Tesfaye Mulat und Hailemichael Kefale haben sich vor wenigen Monaten im Brückenbau ausbilden lassen. © Helvetas/ Hanspeter Bundi
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Im bergigen Hochland Äthiopiens verkürzen Fussgänger-Hängebrücken die Wege für die Bewohner auch in der Trockenzeit enorm. © Helvetas / Pia Zanetti
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In der Regenzeit sind die breiten Flüsse nur dank langen Brücken passierbar. © Helvetas / Christian Bobst
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Im bergigen Hochland Äthiopiens verkürzen Fussgänger-Hängebrücken die Wege für die Bewohner auch in der Trockenzeit enorm. © Helvetas / Christian Bobst
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Wie in Nepal unterstützt Helvetas auch in Äthiopien seit 2004 den Bau einfacher Hängebrücken für Fussgänger. Die Provinzregierungen bestimmen, für welche Dörfer und Regionen eine Hängebrücke wichtig ist und übernehmen 60 Prozent der Kosten. In den Entscheid, wo genau gebaut wird, fliessen neben planerischen und technischen Fragen auch die Bedürfnisse, Wünsche und Gewohnheiten aus den betroffenen Dörfern mit ein. Die Bewohnerinnen und Bewohner dieser Dörfer arbeiten am Bau mit. Sie machen den Aushub für die Fundamente, behauen Steine, klopfen Kies und sammeln Sand. In einer langen Menschenkette tragen sie die tonnenschweren Taue zur Baustelle. So machen sie die neue Brücke zu ihrer Brücke. Jede Hängebrücke in Äthiopien kommt zwischen 10'000 und 20'000 Menschen zugute, und ihr Bau kostet rund 50'000 Franken. Davon werden 20'000 Franken von Helvetas übernommen.

Jedes Jahr können 10 bis 15 neue Hängebrücken eingeweiht werden, und es ist kein Zufall, dass diese aussehen wie die 5000 Helvetas-Hängebrücken in Nepal. Die Brücken in Äthiopien werden nach den Plänen gebaut, die sich in Nepal bewährt haben. Abgesehen von einigen organisatorischen Fragen waren es ausschliesslich Nepalesen und Äthiopier, die das Brückenprogramm in Äthiopien auf die Beine stellten, und es waren nepalesische Ingenieure und Techniker, die ihre Kollegen in Äthiopien in einem zweijährigen Trainingsprogramm für den Brückenbau ausbildeten. Damit sind sie ein Symbol für einen gelungenen Wissenstransfer von Süd zu Süd.

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«Die Brücken führen nicht nur von einem Dorf ins nächste, sondern auch über kulturelle und nationale Grenzen sowie über die Grenzen in den Köpfen der Menschen hinweg.»

Tesfaye Bizuneh, lokaler Mitarbeiter von Helvetas Äthiopien

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