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Äthiopien

Hirt:innen managen natürliche Ressourcen

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Mehr als die Hälfte der Haushalte in Borana sind von saisonaler Ernährungsunsicherheit betroffen. Die Verwundbarkeit dieser Hirtengemeinschaften hat sich durch die Umweltzerstörung und den Klimawandel noch verschärft. Helvetas arbeitet mit lokalen Partnerorganisationen daran, die Widerstandsfähigkeit dieser Gemeinschaften zu stärken, indem sie die Praktiken zur Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen verbessern und verschiedene Einkommensquellen schaffen.

  • Projektname
    Sustainable Natural Resource Management for Enhanced Pastoralist Food Security in Borana Zone, Ethiopia
  • Projektphase
    2016 bis 2020
  • Finanzierung
    Dieses Projekt ist ein Mandat der Deza.
  • Thematischer Schwerpunkt
    Klimawandel und Katastrophenvorsorge

Notfütterung

Die Hälfte des Einkommens der äthiopischen Hirt:innen stammt aus der Viehzucht und den Produkten der Viehzucht. Sie sind auf gemeinschaftliches Weideland angewiesen, im Gegensatz zu Landwirt:innen, die rechtlich zertifizierte und abgegrenzte Grundstücke besitzen. Aus diesem Grund und wegen sozioökonomischer, ökologischer und institutioneller Herausforderungen ist die Ernährungssicherheit der Hirtinnen und Hirten in Äthiopien und insbesondere in der Borana-Zone besonders gefährdet.

Vor zwei Jahrzehnten produzierten die Weideflächen in Borana noch hochwertige Rohstoffe für die Viehzucht. Heute ist die Produktivität aufgrund der Überweidung, der Bodenerosion, des demografischen Drucks, der wiederkehrenden Dürre und der Schwächung der traditionellen Weidemanagementsysteme gesunken. Eine beträchtliche Anzahl von Borana-Hirt:innen ist heute ärmer als noch vor zwei Jahrzehnten, was sich in einem deutlichen Rückgang des Viehbestandes pro Haushalt widerspiegelt. Von 1'178'690 Menschen sind derzeit 200'000 von Ernährungsunsicherheit betroffen, wobei 35% übergangsweise und 65% chronisch von Ernährungsunsicherheit betroffen sind.

Aufgrund von männlich dominierten Entscheidungspraktiken und einer negativen Wahrnehmung der Bildung von Mädchen sind Frauen in diesen Gemeinden noch stärker von Armut bedroht.

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Männer aus der Region heben während der Dürre 2017 eine Tiertränke tiefer aus, damit sich mehr Wasser sammeln kann. Solche Arbeitseinsätze erlauben ihnen, auch in Notzeiten Geld zu verdienen. © Helvetas

Das Ziel von NRM-Borana ist es, die Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit sowie die Widerstandsfähigkeit der Hirtengemeinschaften in der Borana-Zone zu verbessern. Durch verschiedene Ansätze wird das Managment natürlicher Ressourcen verbessert und die Einkommensquellen diversifiziert:  

  • Sanierung der degradierten Weideflächen und Wiederherstellung ihrer Produktivität
  • Verbesserung des Zugangs zu natürlichen Ressourcen von gefährdeten Gruppen, insbesondere Frauen
  • Erhöhung des Einkommens von Frauen und Diversifizierung ihrer Einkommensquellen
  • Schaffung und Förderung von Koordinations- und Harmonisierungsplattformen zwischen gewohnheitsrechtlichen und staatlichen Institutionen und NGOs
  • Unterstützung der Regierungen, die besten Praktiken im Umgang mit natürlichen Ressourcen zu verbreiten
  • Gender und soziale Gerechtigkeit (GSE) und Governance sind zwei wesentliche Elemente des Projektansatzes

Das Projekt ist ein Mandat der Deza, das von Helvetas im Konsortium mit der deutschen Welthungerhilfe umgesetzt wird.

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Bei Dorfversammlungen werden Fragen rund um die Weidenutzung öffentlich besprochen. © Helvetas

Klimawandel und Katastrophenvorsorge

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