Weil immer mehr Menschen vom Land in die Stadt ziehen, wird die Entsorgung von Abfall und Abwässern auch in kleinen Städten zum Problem. In Kursen und mit Handbüchern lernen die überforderten Behörden, die sichere Entsorgung zu planen und umzusetzen.
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ProjektnameEntsorgung und Umweltschutz in Kleinstädten
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Projektphase2019 bis 2023
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FinanzierungDieses Projekt ist ein Mandat der Deza.
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Thematischer SchwerpunktWasser- und sanitäre Grundversorgung
Mitsprache und sozialer Zusammenhalt
Engagement in Städten
Klimawandel und Katastrophenvorsorge
Auf Kurs bleiben für eine Sanitärlösung in schnell wachsenden Städten
Jeden Tag (!) ziehen weltweit fast 200'000 Menschen vom Land in die Stadt. In der Stadt, so die Hoffnung, würden sie alles finden, was auf dem Land fehlt: Schulen, Spitäler, Trinkwasser, Einkaufsmöglichkeiten, Arbeit und Einkommen. Doch die Realität in den Grossstädten ebenso wie in kleineren Provinzstädten ist eine andere: Oft genug sind es Arbeitslosigkeit, Kehrichtberge und Abwasserkloaken, die das Leben in den Hüttensiedlungen der Zuzüger prägen.
Die Verwaltungen solcher Städte sind mit dem rasanten Bevölkerungsanstieg und den damit einhergehenden Problemen häufig überfordert. Sie haben zwar Erfahrungen darin, Wasserversorgungen oder Strassennetze zu planen, doch bei der Planung von Umweltmassnahmen betreten sie Neuland. In enger Zusammenarbeit mit dem nationalen Ministerium für Umwelt und Wasser unterstützt Helvetas in Bolivien die Behörden von 20 kleinen und mittleren Städten darin, die Abwasserreinigung und die Entsorgung von Kehricht zu sichern. Das Ziel: 75 Prozent der Abwässer sollen geklärt werden, und der Abfall von 50 Prozent der Bewohner wird gesammelt und entsorgt.
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Kläranlagen. Verbrennungsanlagen. Sichere Deponien. Das ist gemeinhin die sichtbare Antwort auf städtische Umweltprobleme. Doch das Helvetas-Projekt für urbane Umwelt beginnt lange vor dem Bau solcher Einrichtungen. In Kursen und mit Handbüchern lernen die Behördenmitglieder, die Bedürfnisse zu bestimmen, Vorabstudien zu organisieren und Planungsprozesse einzuleiten. Sie lernen auch, dabei eine bisher ungenutzte Ressource anzuzapfen: das Wissen und die Bedürfnisse der betroffenen Bevölkerung. Die Bürgerinnen und Bürger ihrerseits lernen nicht nur, bei den Behörden Vorschläge und Forderungen einzubringen, sondern auch, das eigene Verhalten zu ändern, beim Abfall zum Beispiel oder bei den sanitären Anlagen. Im Projektgebiet werden 350'000 Menschen in einer sauberen und gesunden städtischen Umgebung leben können.
Das Projekt für urbane Umwelt ist komplex und verlangt von allen Beteiligten Durchhaltevermögen. Doch weil Regierungsstellen ebenso wie regionale oder kommunale Behörden Teil des Projektes sind, werden die Erkenntnisse auch das Umweltmanagement anderer Städte prägen.
Das Projekt für städtische Umwelt ist ein Mandat der Deza und wird von Helvetas und der lokalen Organisation Aguatuya umgesetzt.
