In Madagaskar fördert Helvetas bei der Bevölkerung die Mitsprache in Wasserfragen und das Bewusstsein für Hygiene. Lokale Wasserbehörden lernen, private Anbieter im Wassersektor einzubeziehen und zu kontrollieren.
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ProjektnameGut verwaltetes Trinkwasser in der Region Miandrivazo
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Projektphase2015 bis 2021
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FinanzierungDieses Projekt wird durch Spenden und Charity: Water finanziert.
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Thematischer SchwerpunktWasser
Wasser, das gesund macht
Es gibt Regionen, in denen der Mangel an sauberem Wasser offensichtlich ist. In der Sahelzone etwa oder in Äthiopien müssen Frauen oft stundenlang gehen, um Wasser für ihre Familien heranzuschaffen. Und dann gibt es Länder, in denen zwar genug Wasser vorhanden ist, doch die Menschen zu wenig darüber wissen, wie sauberes Quellwasser auch sauber bleibt oder dass ein Dorf nicht gesund sein kann, wenn die Latrinen fehlen.
So ist es in Madagaskar. Ausser in einigen Trockenzonen hat das Land genügend Niederschläge, um Quellen und Grundwasser zu speisen. Und doch hat nur die Hälfte der Bevölkerung Zugang zu sauberem Wasser, und nur gerade zwölf Prozent der Menschen verfügen über Latrinen oder Toiletten. Die Regierung weiss um die gesundheitlichen Gefahren und hat sich hohe Ziele gesetzt: Bis 2018 sollen 99 Prozent aller Menschen Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen haben. Doch die WHO konstatiert: Bei der Umsetzung hapert es. Und so erstaunt es nicht, dass in Madagaskar jedes Jahr 4000 Kinder an Diarrhoe oder anderen Magen-Darm-Krankheiten sterben. Mehr als zehn Kinder pro Tag also.
Wasser-Patenschaft
Im Zentrum des Landes, in der Gegend von Miandrivazo, unterstützt Helvetas die Behörden sowie die Schulen und Gesundheitszentren in ihrem Bemühen um Wasserversorgung, sanitäre Installationen und Hygiene. Die Gemeindebehörden, in deren Verantwortung die Wasserversorgung liegt, sind dafür weder ausgebildet noch ausgerüstet, die finanziellen Mittel fehlen, und es gibt nur wenige private Unternehmen, die wissen, wie Wasserversorgungen oder sanitäre Einrichtungen gebaut werden können.
Helvetas setzt vor allem bei den Behörden an. Sie erhalten die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten, um Wasserversorgungen zu planen, Unterstützung durch den Staat einzufordern und mit der Privatwirtschaft zusammenzuarbeiten. In Kleinstädten suchen die Behörden die Zusammenarbeit mit privaten Investoren, die bereit sind, sich an der Finanzierung von Wassersystemen zu beteiligen, ihren Unterhalt zu garantieren und die dafür Wasserzinsen einziehen können. Helvetas hilft den Behörden, die neue Partnerschaft zwischen Privaten und Staat zu organisieren und zu kontrollieren.
Um das Wissen um die Hygiene zu verbreiten, setzt Helvetas auf den Schulunterricht. Die Schülerinnen und Schüler lernen, sich nach jedem Toilettengang und vor dem Essen die Hände zu waschen, und sie tragen das, was sie gelernt haben, in ihr Elternhaus.