© Helvetas / Narendra Shrestha
Nepal

Hängebrücken für sichere Wege

© Helvetas / Narendra Shrestha

Die Hängebrücken in Nepal sind eines der erfolgreichsten Beispiele der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit. Während früher Schweizer Ingenieur:innen den Bau begleiteten, werden die Hängebrücken heute von der Zentralregierung und den regionalen Planungsbehörden geplant und der Bau von nepalesischen Ingenieur:innen überwacht. Helvetas hat das Deza-Projekt 2023 deshalb erfolgreich abgeschlossen. 

  • Projektname
    Planung und Bau von Hängebrücken
  • Projektphase
    2019 bis 2023
  • Finanzierung
    Dieses Projekt ist ein Mandat der Deza.
  • Thematischer Schwerpunkt
    Brücken und Strassen

 

Dieses Projekt wurde 2023 abgeschlossen.

10'000 echte Veränderungen

In Nepal stehen 10'000 Hängebrücken, die mit Unterstützung von Helvetas gebaut wurden – rund zwei Drittel davon im Auftrag der nepalesischen Regierung mit Finanzierung der Deza. Jede dieser Brücken macht die Wege von durchschnittlich 1800 Anwohnerinnen und Anwohnern kürzer und sicherer. Nach dem Bau einer neuen Hängebrücke nehmen 16 Prozent mehr Kinder den Schulweg unter die Füsse. In Gesundheitszentren steigen die Konsultationen um 26 Prozent an, und bei 20 Prozent aller Brücken werden neue Läden, Imbissbuden oder Reparaturwerkstätten eröffnet.  

Die Hängebrücken von Nepal sind ein herausragender Erfolg der Entwicklungszusammenarbeit. Seit vielen Jahren sind es nepalesische IngenieurInnen, die die Brücken berechnen, nepalesische TechnikerInnen, die den Bau leiten. Auch die Planung neuer Brücken liegt schon seit langer Zeit in der Kompetenz der zuständigen Regierungsstellen.

Bei der Finanzierung ist die Regierung von Nepal auf internationale Geldgeber angewiesen. Unter ihnen ist auch die Deza. In ihrem Auftrag begleitete Helvetas die zentralen und regionalen Planungsbehörden mit Beratung, Schulung und Supervision der administrativen Abläufe. So ist garantiert, dass die Mittel korrekt und effizient eingesetzt werden. Ausserdem organisierte Helvetas Kurse für die Aus- und Weiterbildung von Technikerinnen und Technikern.

 

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Gefährlicher Schulweg: Viele Schulkinder in Nepal müssen sich auf abenteuerliche Konstruktionen verlassen, um Flüsse zu überqueren. © Helvetas
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Eine Hängebrücke macht den Schulweg sicher. Und sie öffnet den Weg zu Märkten und Krankenhäusern. © Helvetas
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Die Brücken sind mehr als nur Infrastrukturbauten. Von Anfang an förderten die Deza und Helvetas mit jeder Brücke, die gebaut wurde, den Gemeinsinn und die Mitbeteiligung der Anwohnerinnen und Anwohner. An insgesamt 2300 Arbeitstagen schleppen sie Sand heran, behauen Steine und zerkleinern Felsstücke zu Kies und machen die Brücke so zu ihrer Brücke.

Es wird keine Brücke gebaut, ohne dass die lokale Bevölkerung sich öffentlich dazu äussert. Und bei jeder Brückeneröffnung wird in einer öffentlichen Veranstaltung überprüft, ob die Qualität stimmt und die Gelder sachgerecht verwendet wurden. Partnerorganisationen von Helvetas helfen bei der Gründung von lokalen Brückenkomitees, die als Vertretung der Bevölkerung den Betrieb und den Unterhalt der Brücke garantieren.

Darin sind Frauen und Angehörige benachteiligter Volksgruppen vertreten, die im öffentlichen Leben sonst wenig oder nichts zu sagen haben. Für viele Mitglieder ist das ein erster Schritt zur politischen Teilhabe. Damit wird jede Hängebrücke auch zum Übungsort für Demokratie.     

Das Programm für Hängebrücken in Nepal ist ein Mandat der Deza, das von Helvetas erfolgreich abgeschlossen und vollständig in die Hände der Nepalesinnen und Nepalesen übergeben wurde. 

© Helvetas/Flurina Rothenberger
«Dank der Brücke habe ich viel Kundschaft. Aber am wichtigsten ist mir, dass meine Kinder jetzt einen sicheren Schulweg haben.»

Amritha Bhandari, Hariharpur, Mutter und Inhaberin eines Imbissrestaurants an der Ranighat-Hängebrücke, Nepal

Wasser- und sanitäre Grundversorgung

Den Ärmsten steht oft nur verunreinigtes Wasser zur Verfügung. Wir verschaffen jährlich bis zu 500’000 Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen

Wie wir Menschen in Nepal unterstützen

In Nepal startete Helvetas 1956 ihre ersten Projekte. Das Programm hat sich seither ausgeweitet von Berufsbildung über Brückenbau bis zu Katastrophenschutz.