Die Hängebrücken in Nepal sind eines der erfolgreichsten Beispiele der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit. Während früher Schweizer IngenieurInnen den Bau begleiteten, werden die Hängebrücken heute von der Zentralregierung und den regionalen Planungsbehörden geplant und der Bau von nepalesischen IngenieurInnen überwacht. Dieses Deza-Projekt, das von der nepalesischen Regierung mit technischer Unterstützung von Helvetas umgesetzt wird, berät die Behörden weiterhin und fördert in den Dörfern die Bildung demokratisch gewählter Brückenkomitees.
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ProjektnamePlanung und Bau von Hängebrücken
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Projektphase2019 bis 2023
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FinanzierungDieses Projekt ist ein Mandat der Deza.
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Thematischer SchwerpunktBrücken und Strassen
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8'000 echte Veränderungen
In Nepal stehen mehr als 8'000 Hängebrücken, die mit Unterstützung von Helvetas gebaut wurden – rund zwei Drittel davon im Auftrag der nepalesischen Regierung mit Finanzierung der Deza. Jede dieser Brücken macht die Wege von durchschnittlich 1800 Anwohnerinnen und Anwohnern kürzer und sicherer. Nach dem Bau einer neuen Hängebrücke nehmen 16 Prozent mehr Kinder den Schulweg unter die Füsse. In Gesundheitszentren steigen die Konsultationen um 26 Prozent an, und bei 20 Prozent aller Brücken werden neue Läden, Imbissbuden oder Reparaturwerkstätten eröffnet.
Die Hängebrücken von Nepal sind ein herausragender Erfolg der Entwicklungszusammenarbeit. Seit vielen Jahren sind es nepalesische IngenieurInnen, die die Brücken berechnen, nepalesische TechnikerInnen, die den Bau leiten. Auch die Planung neuer Brücken liegt schon seit langer Zeit in der Kompetenz der zuständigen Regierungsstellen.
Bei der Finanzierung ist die Regierung von Nepal auf internationale Geldgeber angewiesen. Unter ihnen ist auch die Deza. In ihrem Auftrag begleitet Helvetas die zentralen und regionalen Planungsbehörden mit Beratung, Schulung und Supervision der administrativen Abläufe. So ist garantiert, dass die Mittel korrekt und effizient eingesetzt werden. Ausserdem organisiert Helvetas Kurse für die Aus- und Weiterbildung von Technikerinnen und Technikern.
In Zusammenarbeit mit der nepalesischen Regierung hat die Deza Helvetas jüngst beauftragt, das nationale Brückenprogramm für weitere vier Jahre (Dezember 2019 bis November 2023) technisch weiter zu unterstützen. Diese Unterstützung umfasst auch die Durchführung von technischen Kursen für Ingenieurinnen und Techniker in spezialisierten Bildungseinrichtungen. Dabei werden Frauen besonders gefördert.
Die Brücken sind mehr als nur Infrastrukturbauten. Von Anfang an förderten die Deza und Helvetas mit jeder Brücke, die gebaut wurde, den Gemeinsinn und die Mitbeteiligung der Anwohnerinnen und Anwohner. An insgesamt 2300 Arbeitstagen schleppen sie Sand heran, behauen Steine und zerkleinern Felsstücke zu Kies und machen die Brücke so zu ihrer Brücke.
Es wird keine Brücke gebaut, ohne dass die lokale Bevölkerung sich öffentlich dazu äussert. Und bei jeder Brückeneröffnung wird in einer öffentlichen Veranstaltung überprüft, ob die Qualität stimmt und die Gelder sachgerecht verwendet wurden. Partnerorganisationen von Helvetas helfen bei der Gründung von lokalen Brückenkomitees, die als Vertretung der Bevölkerung den Betrieb und den Unterhalt der Brücke garantieren.
Darin sind Frauen und Angehörige benachteiligter Volksgruppen vertreten, die im öffentlichen Leben sonst wenig oder nichts zu sagen haben. Für viele Mitglieder ist das ein erster Schritt zur politischen Teilhabe. Damit wird jede Hängebrücke auch zum Übungsort für Demokratie.
Das Programm für Hängebrücken in Nepal ist ein Mandat der Deza, das von Helvetas umgesetzt wird.
Amritha Bhandari, Hariharpur, Mutter und Inhaberin eines Imbissrestaurants an der Ranighat-Hängebrücke, Nepal