"You see, we have all the windows fixed" said Tonya Vasilivna. "We weren't here when shrapnells were flying everywhere and damaged our roof, windows, rooms. Now we have roof fixed and windows thanks to Helvetas and DESPRO Helvetas’ partner organization". | © Iva Zímová/Panos Pictures
Ukraine

Sichere Unterkünfte in Kriegszeiten

© Iva Zímová/Panos Pictures

Der Krieg in der Ukraine vergrössert die Armut. Viele Häuser wurden durch Kriegsschäden in Mitleidenschaft gezogen. Die betroffenen Menschen sind dem harschen Winter ausgesetzt und müssen in unwürdigen Behausungen unterkommen. Helvetas hilft mit, zerstörte Infrastruktur wiederherzustellen, Notunterkünfte längerfristig bewohnbar zu machen, und Wohnhäuser wiederaufzubauen.

  • Projektname
    REFAUK: Repair Facilitation Ukraine
  • Projektphase
    2023 bis 2024
  • Finanzierung
    Glückskette
  • Thematischer Schwerpunkt
    Humanitäre Hilfe
    Wasser- und sanitäre Grundversorgung

Hier wurde ein Dach von Granatsplittern durchschlagen, dort die Fenster und Hausmauern von Streubomben zerstört. An einem Ort ist der Strom gekappt, am anderen die Wasserzufuhr: Der Angriffskrieg Russlands nimmt Menschen vielerorts in der Ukraine ihr Dach über dem Kopf, hinterlässt Not, Armut und Verzweiflung. Der Wiederaufbau findet statt, doch bis die Betroffenen wieder in ihre Häuser einziehen können, brauchen sie eine sichere Unterkunft.  

Mit Unterstützung der Glückskette und gemeinsam mit der ukrainischen NGO Despro baut Helvetas Gebäude zu kollektiven Notunterkünften aus, sodass diese auch längerfristig bewohnbar sind. In der Region Ivano-Frankivsk und Ternopil im Westen des Landes kann nun in 34 Kollektivunterkünften gekocht, gewaschen und geheizt werden und funktioniert die Wasser- und Abwasserversorgung – was rund 1950 Binnenvertriebenen zugutekommt. 

© Iva Zímová
Lyubas Familie ist nicht geflüchtet, denn ihr Vater ist krank. Streubomben und Raketen haben das Dach und die Fenster ihres Hauses zerstört. «Mein Mann wurde getötet. Er war gerade mit dem Auto angekommen, ich hatte mich schon im Keller versteckt. Ich bin rausgerannt, aber es war bereits zu spät» – Mai 2023. © Iva Zímová
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Mitarbeiter von Helvetas und ihren Partnerorganisationen überprüfen die Arbeit von Dachdeckerfirmen, die durch russische Anschläge beschädigte Dächer reparieren.
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A drawing of how one room will look in the future children's center and a photo of how the room looked before the reconstruction. Helvetas helped financially to replace ten broken windows and installed electricity in the rooms. | © Iva Zímová
Eine künftige Kindertagesstätte wie sie vorher aussah und wie sie bald aussehen wird. Dank finanzieller Unterstützung von Helvetas konnten kaputte Fenster ersetzt und Elektrizität in den Zimmern installiert werden – Mai 2023. © Iva Zímová
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Helvetas setzt auf zirkuläres Bauen: Nichts wird weggeworfen. Aus gebrauchten Paletten werden Bänke und Tische hergestellt. | © Iva Zímová/Panos Pictures
Helvetas setzt auf zirkuläres Bauen: Nichts wird weggeworfen. Aus gebrauchten Paletten werden Bänke und Tische hergestellt – Mai 2023. © Iva Zímová/Panos Pictures
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Eighty-year-old Halina welcomes Lilia from Repair Facilitation Ukraine. Halina Vasilevna and her family spent 20 days in the cellar before escaping from the village to other part of Ukraine. When she returned, the house was uninhabitable, all windows were smashed. Thanks to the Repair Facilitation Ukraine and the financial support of Helvetas, Halina's house will be soon repaired. | © Iva Zímová
Die 80-jährige Halina Vasilevna und ihre Familie verbrachten 20 Tage im Keller, bevor sie flüchteten. Als sie zurückkamen, war das Haus unbewohnbar, alle Fenster waren eingeschlagen. Dank Repair Facilitation Ukraine und der finanziellen Unterstützung von Helvetas wird ihr Haus bald repariert werden – Mai 2023. © Iva Zímová
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"You see, we have all the windows fixed" said Tonya Vasilivna. "We weren't here when shrapnells were flying everywhere and damaged our roof, windows, rooms. Now we have roof fixed and windows thanks to Helvetas and DESPRO Helvetas’ partner organization". | © Iva Zímová/Panos Pictures
Tonya Vasilivna freut sich über ihre neuen Fenster. «Wir waren nicht hier, als die Granatsplitter überall herumflogen und unser Dach, unsere Fenster und unsere Zimmer zerstörten». Jetzt sind das Dach und die Fenster dank Helvetas und deren Partnerorganisation DESPRO repariert – Mai 2023. © Iva Zímová/Panos Pictures
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Maria Koval  aus Kopyliv | © Helvetas/Lesha Berezovskiy
Maria Koval aus Makariw ist dankbar, dass sie dank der finanziellen Unterstützung von Helvetas das Mauerwerk ihres Hauses reparieren lassen konnte – November 2022 © Helvetas/Lesha Berezovskiy
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Lyubov Olhovets (Makariw) | © Helvetas/Lesha Berezovskiy
Lyubov Olhovets aus Makariw hat dank der finanziellen Unterstützung von Helvetas neue Fenster erhalten – November 2022 © Helvetas/Lesha Berezovskiy
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© Helvetas/Lesha Berezovskiy
Valentyna Goretska aus Makariw vor ihren neuen Fenstern, die sie dank der finanziellen Unterstützung von Helvetas bekommen hat – November 2022.  © Helvetas/Lesha Berezovskiy
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Repair of the roof that was damaged by two rockets at 33 Otakara Yarosha Street | © Iva Zímová
Lokale Mitarbeiter bei der Reparatur eines Daches in Charkiw, das durch Raketen beschädigt wurde – Mai 2023. © Iva Zímová
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Aufbauen und den Aufbau fördern 

Der Krieg hat auch die öffentliche Infrastruktur getroffen. Helvetas setzt sich ein, dass die Wasserversorgung – wo unterbrochen – repariert wird. Auch wird bei Bedarf die Kanalisation verbessert. Die Schweizer Organisation SKAT consulting bietet Despro dabei technische Unterstützung. Mehr als 64'000 Menschen haben bisher von den instand gesetzten Wasser-, Abwasser- und Energiesystemen profitiert.

Damit die Menschen ihre Häuser im Kriegsgebiet reparieren und heimkehren können, hat DESPRO fast 3'200 Menschen mit Bargeld ("Cash for Repair"), Sachleistungen sowie technischer Hilfe unterstützt. Dieses Programm umfasst sowohl einzelne Häuser als auch mehrstöckige Wohngebäude und beinhaltet die Reparatur von leicht und mittelschwer beschädigten Unterkünften und die Verbesserung der Isolierungsinfrastruktur (einschliesslich Dach und Wände). In den Regionen um Kiew und Charkiw wurden 316 beschädigte Häuser und 19 Wohnblocks mit 765 Haushalten repariert und dank neuer Fenster, Türen, Dächer und Heizkörper winterfest gemacht.

127 Sammelheizungen und Sammelschutzbunker in Schulen und Kindergärten werden mit Material und Generatoren ausgestattet. Somit bekommen 19'000 Menschen, die unter den Folgen von Strom- und Gasmangel leiden, Zugang zu kollektiven Heizstellen. Dort dienen die Schulzimmer auch als Wärmezentren für die örtliche Bevölkerung.

Repair Hubs bieten Know-How, Werkzeuge und Zuschüsse

Gemeinden in Gebieten mit grossen Schäden fehlt es zudem an Werkzeugen, Ausrüstung und Beratung für die Reparatur der Infrastruktur. Helvetas arbeitet mit Gemeinden über zwei Reparaturzentren – so genannte Repair Hubs – in den Regionen Kiew und Charkiw (Zentrum und Osten der Ukraine) zusammen. Diese Zentren beraten, verleihen Werkzeuge, fördern so die Kreislaufwirtschaft und tragen dazu bei, begrenzte Materialien sorgfältig einzusetzen. Gleichzeitig  gewähren diese Repair Hubs lokal geführten Organisationen Zuschüsse für Projekte in den Bereichen Unterkünfte und soziale Sicherheitsnetze. Insgesamt wurden bereits über 50 solcher Zuschüsse vergeben. Über 30'000 Menschen profitierten bereits von den Repair Hubs und deren Zuschüssen.

In Ruska Luzova und der Stadt Charkiw wurde ein Pilotprojekt zur Förderung sozialer und marktbasierter Kreislaufbauinitiativen eingeleitet. Bislang werden Wertschöpfungsketten rund um wiederverwendete Ziegel und Fenster gefördert.

«Reparatur-Ambulanz»

Helvetas hat die Stadt Charkiv zudem mit einer mobilen «Reparatur-Ambulanz» ausgestattet – eine Initiative, die in Zusammenarbeit mit Freiwilligen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und den lokalen Behörden entstanden ist. Wenn nach den russischen Angriffen Zerstörungen festgestellt werden, rufen die Stadtbehörden die Teams der Reparatur-Ambulanz auf den Plan, die sich in das beschädigte Gebiet begeben und provisorische Abdeckungen für zerstörte Strukturen wie Fenster, Türen und Dächer anbringen. Durch diese Sofortmassnahmen können die beschädigten Objekte vor weiterer Zerstörung geschützt werden.

Die «Reparatur-Ambulanz» deckt provisorisch Türen und Fenster ab, um beschädigte Unterkünfte so rasch und so gut wie möglich zu schützen, bis eine richtige Reparatur gemacht werden kann. 
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Wo Fenster durch die Bomben zerstört wurden, deckt die «Reparatur-Ambulanz» die offenen Löcher provisorisch ab, bis neue Fenster eingesetzt werden können. © Helvetas
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Verschnaufpause auf der Flucht

In Palanca im Südosten Moldawiens treffen jeden Tag Geflüchtete aus der Ukraine ein. Patrick Rohr hat Ende März vor Ort beobachtet, wie die Hilfe aus der Schweiz ankommt.

Mitsprache und sozialer Zusammenhalt

Viele Frauen und Männer in unseren Partnerländern können weder ihre Grundrechte wahrnehmen noch sich an Entscheidungsprozessen beteiligen.