Maria Koval  aus Kopyliv | © Helvetas/Lesha Berezovskiy

Die Menschen aus der Ukraine brauchen dringend Unterstützung

Spenden Sie jetzt, um sie mit dem Allernötigsten zu versorgen und die grosse Not zu lindern.
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Jetzt Überlebenshilfe leisten

Seit über einem Jahr herrscht Krieg – mit katastrophalen Folgen. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wurden bisher über 21 Millionen Menschen ins Ausland vertrieben (Stand 23.05.2023); über 7 Millionen wurden in der Ukraine selbst zu intern Vertriebenen. Es handelt sich um die am schnellsten wachsende und grösste Flüchtlingskrise in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Geflüchteten mussten alles hinter sich lassen, auch Angehörige. Sie brauchen Schutz, eine sichere Unterkunft, Nahrungsmittel, Hygieneartikel und die Möglichkeit zur Kommunikation, sowie mittelfristig Zugang zu Bildung und Arbeit.

Helvetas hilft den Menschen in der Ukraine und im südlichen Nachbarland Moldawien, einem der ärmsten Länder Europas, mit dem, was sie am dringendsten benötigen. Zudem unterstützen wir lokale Familien, welche Geflüchtete aufnehmen.


Wie Ihre Spende für die Ukraine wirkt, erfahren Sie in der Aufzeichnung unseres Livestreams vom 23.3.2023 von Christian Gemperli, Leiter humanitäre Hilfe bei Helvetas:

Ukraine: Notunterkünfte, Trinkwasser, Reparatur von Häusern sowie Nahrungsmittel- und Cash-Hilfe

Zu Beginn des Krieges versorgte Helvetas – mit Unterstützung der Glückskette und zusammen mit Alliance 2015, einem Netzwerk europäischer NGOs – die Vertriebenen in der Ukraine mit warmen Mahlzeiten, Matratzen, Hygieneartikeln sowie mit Geldguthaben und Gutscheinen, damit sie das Nötigste kaufen konnten.

Allein 2022 hat Helvetas über 40'500 Notleidende in der Ukraine mit humanitärer Hilfe unterstützt. In der Westukraine hilft Helvetas den Menschen bei der Trinkwasserversorgung – gemeinsam mit der Schweizer Organisation SKAT Consulting und mit DESPRO, einer ukrainischen Organisation. Mit Unterstützung der Glückskette hat Helvetas für über 30'000 Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser wiederhergestellt und die Wasserversorgung verbessert.

Zudem hilft Helvetas beim Ausbau von Notunterkünften: Viele Ukrainerinnen und Ukrainer, die wegen des Krieges flüchten mussten und jetzt in einem anderen Ort in ihrem Heimatland leben, wurden unter anderem in Schulgebäuden untergebracht, die inzwischen wieder für den Unterricht genutzt werden. Möglichst rasch mussten Notunterkünfte gefunden werden, wo die Binnenflüchtlinge leben können. Helvetas hilft den lokalen Behörden, geeignete Gebäude auszubauen, die nötigen Einrichtungen aufzutreiben und die Infrastruktur – zum Beispiel Heizungen, Waschmöglichkeiten, Küchen – einzurichten.

Ausserdem unterstützt Helvetas die Reparatur vom Krieg beschädigter Häuser, damit die Menschen ein Dach über dem Kopf haben – unter anderem mit «Cash for Repair»: Die Notleidenden erhalten Bargeld, mit dem sie ihre Häuser und die Infrastruktur – Dächer, Türen, Fenster etc. – reparieren können, damit diese wieder bewohnbar sind.

Helvetas weitet ihre Nothilfe in der Ukraine – auch dank der Glückskette – aus, um noch mehr Menschen zu unterstützen. So nicht nur in Kiew und Ivano-Frankivsk, sondern auch in Charkiw und Ternopil. Helvetas fördert lokale, kleinere Initiativen, die sich um Hilfe und Wiederaufbau kümmern. So stützen wir zum Beispiel kleine Werkstätten finanziell und mit Know-how, die entstanden sind, damit die Menschen zerstörte Infrastruktur selbst reparieren können. Und wir setzen auf so genannt zirkuläres Bauen: (Kriegs-) Schutt und gebrauchte Materialien werden für den Wiederaufbau genutzt oder für Neues recycelt. So entstehen beispielsweise Bänke und Tische aus Paletten. Nach Kriegsende wird Helvetas den Wiederaufbau intensivieren – dies auch dank bereits gut funktionierender Zusammenarbeit mit den Gemeinden und lokalen Partnerorganisationen.

Vom Krieg betroffen ist auch die ukrainische Agrar- und Lebensmittelindustrie – inklusive des Bio-Sektors, den Helvetas bereits vor dem Krieg unterstützt hat. Helvetas unterstützt die ukrainischen Bio-Bäuerinnen und -Bauern weiterhin. Einerseits tragen diese dazu bei, dass die Menschen in der Ukraine Zugang zu gesunden, nahrhaften und nachhaltig angebauten Lebensmitteln behalten. Und andererseits geht es darum, dass die Produzierenden ihre Lebensgrundlage nicht verlieren, sondern ihre Geschäftsbeziehungen ausbauen und mehr Arbeitnehmende anstellen können.

Eighty-year-old Halina welcomes Lilia from Repair Facilitation Ukraine. Halina Vasilevna and her family spent 20 days in the cellar before escaping from the village to other part of Ukraine. When she returned, the house was uninhabitable, all windows were smashed. Thanks to the Repair Facilitation Ukraine and the financial support of Helvetas, Halina's house will be soon repaired. | © Iva Zímová
Die 80-jährige Halina Vasilevna und ihre Familie verbrachten 20 Tage im Keller, bevor sie flüchteten. Als sie zurückkamen, war das Haus unbewohnbar, alle Fenster waren eingeschlagen. Dank Repair Facilitation Ukraine und der finanziellen Unterstützung von Helvetas wird ihr Haus bald repariert werden – Mai 2023. © Iva Zímová
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A drawing of how one room will look in the future children's center and a photo of how the room looked before the reconstruction. Helvetas helped financially to replace ten broken windows and installed electricity in the rooms. | © Iva Zímová
Eine künftige Kindertagesstätte wie sie vorher aussah und wie sie bald aussehen wird. Dank finanzieller Unterstützung von Helvetas konnten kaputte Fenster ersetzt und Elektrizität in den Zimmern installiert werden – Mai 2023. © Iva Zímová
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© Iva Zímová
Lyubas Familie ist nicht geflüchtet, denn ihr Vater ist krank. Streubomben und Raketen haben das Dach und die Fenster ihres Hauses zerstört. «Mein Mann wurde getötet. Er war gerade mit dem Auto angekommen, ich hatte mich schon im Keller versteckt. Ich bin rausgerannt, aber es war bereits zu spät» – Mai 2023. © Iva Zímová
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Repair of the roof that was damaged by two rockets at 33 Otakara Yarosha Street | © Iva Zímová
Lokale Mitarbeiter bei der Reparatur eines Daches in Charkiw, das durch Raketen beschädigt wurde – Mai 2023. © Iva Zímová
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"You see, we have all the windows fixed" said Tonya Vasilivna. "We weren't here when shrapnells were flying everywhere and damaged our roof, windows, rooms. Now we have roof fixed and windows thanks to Helvetas and DESPRO Helvetas’ partner organization". | © Iva Zímová/Panos Pictures
Tonya Vasilivna freut sich über ihre neuen Fenster. «Wir waren nicht hier, als die Granatsplitter überall herumflogen und unser Dach, unsere Fenster und unsere Zimmer zerstörten». Jetzt sind das Dach und die Fenster dank Helvetas und deren Partnerorganisation DESPRO repariert – Mai 2023. © Iva Zímová/Panos Pictures
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Helvetas setzt auf zirkuläres Bauen: Nichts wird weggeworfen. Aus gebrauchten Paletten werden Bänke und Tische hergestellt. | © Iva Zímová/Panos Pictures
Helvetas setzt auf zirkuläres Bauen: Nichts wird weggeworfen. Aus gebrauchten Paletten werden Bänke und Tische hergestellt – Mai 2023. © Iva Zímová/Panos Pictures
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Maria Koval  aus Kopyliv | © Helvetas/Lesha Berezovskiy
Maria Koval aus Makariw ist dankbar, dass sie dank der finanziellen Unterstützung von Helvetas das Mauerwerk ihres Hauses reparieren lassen konnte – November 2022 © Helvetas/Lesha Berezovskiy
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Lyubov Olhovets (Makariw) | © Helvetas/Lesha Berezovskiy
Lyubov Olhovets aus Makariw hat dank der finanziellen Unterstützung von Helvetas neue Fenster erhalten – November 2022 © Helvetas/Lesha Berezovskiy
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© Helvetas/Lesha Berezovskiy
Valentyna Goretska aus Makariw vor ihren neuen Fenstern, die sie dank der finanziellen Unterstützung von Helvetas bekommen hat – November 2022.  © Helvetas/Lesha Berezovskiy
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Moldawische Gastfamilie in Căuşeni | © Helvetas / Patrick Rohr
Moldawische Gastfamilie in Căuşeni, die geflüchtete Familienmitglieder bei sich Zuhause aufgenommen hat und von Helvetas finanziell unterstützt wird – März 2022. © Helvetas / Patrick Rohr
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Moldawien: Helvetas hilft im armen Nachbarland

Moldawien ist das ärmste Land Europas und nimmt im Verhältnis zu den Einwohnenden besonders viele Geflüchtete auf. Etwas mehr als 820'000 (Stand 23.05.2023) Menschen sind seit Ausbruch des Krieges über die moldawisch-ukrainische Grenze geflüchtet. Es fehlt an vielem.

  • Zusammen mit unserer französischen Partnerorganisation Acted stellte Helvetas schon kurz nach Kriegsausbruch Busse bereit, um die Flüchtenden – vor allem Frauen und Kinder – von den Grenzposten in die Hauptstadt Chisinau oder in eines der Aufnahmezentren zu bringen.
  • Besonders hilfsbedürftige und verletzliche Flüchtende (ältere Personen, Menschen mit Behinderungen oder Frauen mit Kleinkindern) versorgt Helvetas – auch dank Unterstützung der Glückskette – in Ruhezonen mit dem Wichtigsten. Allein 2022 konnte Helvetas so an der Grenze über 19'000 Geflüchtete mit dem Nötigsten versorgen.
  • Die vor dem Krieg flüchtenden Menschen erhalten Internetzugang, damit sie mit ihren Angehörigen kommunizieren oder ihre Weiterreise organisieren können. Kinder können dank des Internetzugangs am digitalen Unterricht teilnehmen, den einige ukrainische Schulen anbieten.
Einblick in die Arbeit von Helvetas an der ukrainisch-moldawischen Grenze
  • Der Druck auf die lokale Bevölkerung und die Behörden ist gross, die Wirtschaft hatte schon vor dem Krieg infolge der Pandemie gelitten. Die meisten der aus der Ukraine Geflüchteten werden privat untergebracht. Die Situation der moldawischen Gastfamilien, die Geflüchtete aufgenommen haben, wird wegen der steigenden Preise immer prekärer. Helvetas leistet – mit Unterstützung der Glückskette und der DEZA – finanzielle Hilfe für diejenigen Gastfamilien, die selbst von einem niedrigen Einkommen leben oder besonders schutzbedürftig sind: zum Beispiel Haushalte, die von Frauen geführt werden oder solche mit körperlich und / oder geistig beeinträchtigten Mitgliedern.
  • Helvetas gehört zu den wenigen internationalen Organisationen, die schon länger in Moldawien präsent sind (bereits vor dem Krieg). Wir werden von der Nothilfe möglichst rasch zu mittelfristigen Massnahmen übergehen und helfen, dass Geflüchtete dank Berufsbildungskursen in den lokalen Arbeitsmarkt integriert werden können.

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FAQs – Fragen rund um die Ukraine Nothilfe

Helvetas engagiert sich seit 3 Jahren in Moldawien, einem im Südwesten der Ukraine angrenzendes Land, und kennt die konkreten aktuellen Bedürfnisse vor Ort sehr gut. Seit Kriegsausbruch organisiert Helvetas unter Hochdruck die Nothilfe, um die Geflüchteten zu unterstützen, die derzeit täglich ins Land kommen – vor allem Frauen und Kinder – aber auch, um die lokale Bevölkerung zu unterstützen, die jetzt Nothilfe für die Geflüchteten leistet und selbst teils kaum genug Geld hat, um die täglichen Nahrungsmittel einkaufen zu können. Helvetas arbeitet mit lokalen Organisationen und Behörden zusammen, ist sehr gut vernetzt, so dass wir mit Geldspenden schnell und effizient dort helfen können, wo es gerade am dringendsten ist.

Helvetas hilft den Geflüchteten in Moldawien mit dem, was diese gerade am dringendsten benötigen: Hilfe beim Transport und bei der Kommunikation sowie Lebensmittelhilfe und Bargeldhilfe für die wichtigsten Grundbedürfnisse.

Zusammen mit unserer französischen Partnerorganisation Acted stellen wir Busse mit Fahrern bereit, um die Flüchtenden – vor allem Frauen und Kinder – von den Grenzposten in die Hauptstadt Chisinau oder in eines der Aufnahmezentren zu bringen.

Weiter erhalten die vor dem Krieg flüchtenden Menschen SIM-Karten sowie Internetzugang, damit sie mit ihren Angehörigen kommunizieren oder ihre Weiterreise organisieren und die Kinder am digitalen Unterricht teilnehmen können. Besonders hilfsbedürftige und verletzliche Personen (ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen oder Frauen mit Kleinkindern) versorgen wir in von der DEZA zur Verfügung gestellten Zelten mit dem Wichtigsten.

Helvetas leistet auch in den durch die moldawischen Behörden bereitgestellten Aufnahmezentren – davon gibt es bereits mehr als 70 – Unterstützung, das heisst: Die Betroffenen erhalten Zugang zu Trinkwasser und sanitären Anlagen.

Zudem leistet Helvetas finanzielle Hilfe für Familien, die in Moldawien Geflüchtete aufnehmen und selbst von einem niedrigen Einkommen leben oder besonders schutzbedürftig sind – zum Beispiel Haushalte, die von Frauen geführt werden oder solche mit körperlich und / oder geistig beeinträchtigten Mitgliedern. Dank unserer finanziellen Unterstützung können die Gastfamilien ihre Wohnungen mit einfachen Mitteln umbauen – Fenster, Türen, Möbel reparieren oder ersetzen, die Wasserversorgung erneuern etc. – damit sie Geflüchtete bei sich zu Hause aufnehmen und beherbergen können. Dieses Projekt wird von der DEZA unterstützt.

Die Solidarität mit den aus der Ukraine geflüchteten Menschen ist eindrücklich. Allerdings ist es sehr wichtig, die Hilfe gut zu koordinieren und möglichst gezielt und effektiv die Menschen zu unterstützen, die es am dringendsten nötig haben. Darum arbeiten die Hilfswerke in enger Koordination miteinander und mit lokalen Organisationen und Behörden, welche am besten wissen, was jetzt gebraucht wird und wie man die Hilfe am effektivsten umsetzt.

Zudem sind hunderttausende Menschen sowieso schon unterwegs – mit der Hinreise von hier aus trägt man zur Belastung der Verkehrswege zu (Chaos). Auch Materiallieferungen sind nicht immer optimal (Lebensmittel, die ablaufen, Material, das vor Ort gar nicht gebraucht wird) und zudem aufwändig (Logistik).

Viele Menschen in der Schweiz wollen helfen – wir schätzen die grosse Solidarität ungemein! Falls Sie helfen möchten bitten wir Sie jedoch, eine Geldspende zu tätigen. 

Aus verschiedenen Gründen können wir Materialspenden nicht entgegennehmen: Die aktuelle Lage vor Ort ist sehr ungewiss, eine grosse Flexibilität ist nötig. Aktuell flüchten täglich tausende von Menschen in das kleine, arme Land Moldawien. Es ist sinnvoll, vor Ort über den Einsatz von Geldern zu entscheiden. Da Helvetas eng mit lokalen Organisationen und Behörden zusammenarbeitet und vernetzt ist, können wir mit Geldspenden schnell und effizient dort helfen, wo es gerade am dringendsten ist. Zudem ist Abwicklung und Logistik im Umgang mit Sachspenden wie z.B. Kleidern zeitintensiv und teuer.

Die ersten dringenden Aktionen machen wir mit unseren lokalen und angestammten Partnern. Wir haben aber auch damit begonnen, uns mit anderen Schweizer Organisationen, die ebenfalls in Moldawien präsent sind oder werden wollen, zu koordinieren. Ziel ist, dass die verschiedenen Akteure sich ergänzen. Zum einen geografisch, zumal es unterschiedliche Grenzübergänge gibt und verschiedene Aufnahmezentren, aber auch punkto Art der Hilfsgüter.