Die Gesetze sind da, aber viele wissen nicht, wie sie diese Gesetze zu ihrem eigenen Schutz beanspruchen können. Helvetas hilft Benachteiligen und vor allem Frauen seit Jahren mit Rechtsberatungen, in denen Fachleute den Menschen helfen, zu ihrem Recht zu kommen.
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ProjektnameZugang zu Gerechtigkeit
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Projektphase2016 bis 2021
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FinanzierungDieses Projekt ist ein Mandat der Deza.
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Thematischer SchwerpunktMitsprache und sozialer Zusammenhalt
Gender & soziale Gerechtigkeit
Partnerschaft & Stärkung von Kompetenzen
Recht, das den Schwachen hilft
2015 hat der Staat beschlossen, die kostenlose Rechtsberatung zur eigenen Aufgabe zu machen. Helvetas unterstützt und begleitet diesen Übergang.
Das Recht misst sich nicht daran, was in den Gesetzen steht, sondern daran, wie diese Gesetze umgesetzt werden und ob die Schwachen überhaupt Zugang zur Justiz haben. Vor allem in den ländlichen Gebieten Tadschikistans ist das nicht der Fall. Angehörige von Randgruppen und vor allem auch Frauen kennen ihre Rechte nicht und oft werden sie ihnen vorenthalten.
Frauen werden immer noch häufig nach altem Brauch verheiratet: jung und ohne Mitsprache. Wenn die Ehen zerbrechen - etwa weil Männer in der Migration sich übers Telefon von ihren Ehefrauen trennen -, stehen die Frauen mittellos und ohne Unterstützung da. Weil die Ehen nur selten staatlich registriert sind, haben die Frauen keine Möglichkeit, ihre Rechte einzuklagen. Schwierige familienrechtliche Auseinandersetzungen sind deshalb häufig und rechtliche Unterstützung dringend nötig.
Ihre Spende ist wichtig
Um den Zugang zu Justiz und Gerechtigkeit – «Access to justice», so der Name des Projekts – zu fördern und bekannt zu machen, arbeitet Helvetas eng mit den Behörden zusammen. Gemeinsam führen sie breite Aufklärungskampagnen durch. Diese erreichen Zehntausende von Menschen, über die Medien und Social-Media-Kanäle, durch öffentliche Veranstaltungen und Anlässe in Schulen.
Wichtig ist auch die Ausbildung von Mediatorinnen und Mediatoren. Sie sollen Parteien bei der Schlichtung von Rechtsstreitigkeiten begleiten, um kostspielige Gerichtsprozesse zu vermeiden.
Helvetas fördert zudem zivilgesellschaftliche Organisationen, die mit kostenlose Rechtsberatungsstellen jedes Jahr rund 7000 Personen unterstützen. Helvetas bringt die lokalen Organisationen auch mit Behörden und Entscheidungsträgern zusammen, damit sie im Dialog wichtige rechtliche und soziale Fragen klären können. Und die lokalen NGO-Vereinigungen werden mit Schulungen, Lernmaterialien und Beratung unterstützt.
Das Projekt «Zugang zu Gerechtigkeit» ist ein Mandat der Deza, das von Helvetas und dem Entwicklungsprogramm der UNO UNDP umgesetzt wird.
Mohsafar Bozorova, geschiedene Frau und Mutter, aus der Stadt Kulyab, Tadschikistan
Um auch marginalisierten Bevölkerungsgruppen den Zugang zur Justiz zu ermöglichen, arbeitet Helvetas mit den Behörden zusammen. Dabei wird viel Wert auf die Ausbildung von Mediatorinnen und Mediatoren gelegt. Denn der erfolgreichste Prozess ist immer noch der, der gar nicht stattfinden muss, weil sich die Beteiligten aussergerichtlich einigen.
Besonders intensiv ist diese Zusammenarbeit in den Dörfern. Dort bringt Helvetas lokale Organisationen mit Entscheidungsträgern zusammen, damit sie gemeinsam über rechtliche und soziale Fragen diskutieren. Helvetas unterstützt diese Plattformen mit Schulungen, Lernmaterialien und Beratungen und öffnet Behördenvertreter und der Zivilgesellschaft so Möglichkeiten, das gegenseitige Misstrauen abzubauen.
Das Projekt «Zugang zu Gerechtigkeit» ist ein Mandat der Deza, das von Helvetas und dem Entwicklungsprogramm der UNO UNDP umgesetzt wird.
