Hintergrund:
Trotz mehrfach dokumentierter Umwelt- und Menschenrechtsverstösse hält die SNB rund einen Viertel der gemäss UCLA Studie (1) als “Environmental Tipping Point” identifizierten Konzerne in ihrem Portfolio. Darunter hervorzuheben sind folgende drei Konzerne (2):
- Bunge (rund 31 Millionen CHF): Mitverantwortung für die Abholzung im Cerrado und Amazonas, unter anderem durch illegal agierende Zulieferer
- ADM (ca. 68 Millionen CHF): Beteiligung an der Zerstörung von über 39’000 Hektar Regenwald pro Jahr (Stand 2022), in Verbindung mit Landkonflikten und Intransparenz.
- JBS (geschätzt 15 Millionen CHF): Weltweit grösster Fleischproduzent, verurteilt wegen illegaler Abholzung, Korruption, Landraub und Zwangsarbeit.
Investitionen in Entwaldungsunternehmen widersprechen der Richtlinie der SNB, dass keine Anlagen in Unternehmen erlaubt sind, die Menschenrechte massiv verletzen oder systematisch gravierende Umweltschäden verursachen. Solche Investitionen verletzen auch grundlegende Werte und Normen der Schweiz. Auch diese sollte die SNB gemäss ihren eigenen Anlagerichtlinien der SNB berücksichtigen.
An den zwei letzten SNB Generalversammlungen wiesen betroffene Delegationen aus Tansania, Uganda und Argentinien auf die Auswirkungen von Investitionen in zerstörerische Geschäftspraktiken für die Gewinnung von fossilen Brennstoffen hin, die Ökosysteme und Lebensgrundlagen zerstören und das Klima weiter anheizen.
Die Koalition fordert:
- Verbindliche Ausschlusskriterien: Die SNB muss klare Regeln für ihre Investitionen festlegen - und deren Einhaltung durch externe Dienstleister streng kontrollieren.
- Stimmrechte nutzen: Die SNB soll ihre Aktionärsrechte aktiv einsetzen, um klimaschädliche und menschenrechtsverletzende Geschäftspraktiken zu beenden. Die Unternehmen müssen dafür zeitgebundene, messbare und öffentlich kommunizierte Ziele vorweisen.
- Eskalationsstrategie umsetzen: Reagieren die Unternehmen nicht, müssen sie innerhalb eines klaren Zeitrahmens aus dem SNB-Portfolio ausgeschlossen werden.
Zitate:
Kommentar von Asti Roesle, Verantwortliche Finanzplatz bei der Klima-Allianz Schweiz: «Wenn die SNB Klima- und Umweltfaktoren bei ihren monetären Entscheidungen nicht berücksichtigt, handelt sie kurzfristig und missachtet das Vorsorgeprinzip. Von einer Nationalbank ist zu erwarten, dass sie mit ihrer Geld- und Finanzpolitik die Gesamtinteressen des Landes auch für zukünftige Generationen berücksichtigt.»
Kommentar von Guillaume Durin vom Kollektiv BreakFree Schweiz: «Die Schweizerische Nationalbank verstösst gegen ihre eigenen Richtlinien, indem sie in Unternehmen wie Bunge, ADM und JBS investiert ist, denen regelmässig vorgeworfen wird, an Abholzung, Zwangsarbeit und Verletzungen der Rechte indigener Völker beteiligt zu sein. Als passive Investorin macht sie sich mitschuldig an der Zerstörung von Ökosystemen, die für das Gleichgewicht der Biosphäre und die Zukunft der Menschheit unerlässlich sind. Die SNB muss ihren Kurs ändern.»
Mehr informationen
Asti Roesle
Verantwortliche Finanzplatz bei der Klima-Allianz
asti.roesle@klima-allianz.ch
+41 79 277 33 85
Französisch:
Simon Berthoud
Responsable de la communication
Alliance Climatique Suisse
simon.berthoud@alliance-climatique.ch
+41 77 449 46 93
Guillaume Durin
BreakFree Suisse
guillaume_durin@protonmail.ch
Whatsapp/Telegram: 0033664948443
Weiterführende Informationen:
- UCLA Studie “Financial interactions with ecosystem tipping points” https://www.ucl.ac.uk/bartlett/publications/2024/oct/financial-interactions-ecosystem-tipping-points
- Link zu den 3 Fallstudien : https://unsere-snb.ch/themen/problematische-investitionen/
Was ist die Koalition “Unsere SNB”?
Die SNB-Koalition ist eine zivilgesellschaftliche Gruppe von Organisationen und Einzelpersonen, die sich für eine klimafreundliche Nationalbank einsetzen. Für mehr Informationen: https://unsere-snb.ch/
|