Plakat Bildung – in Zürich fotografiert: Sundar Thapa aus Nepal | © Helvetas / ROD
Zürich - 18. November 2021

Faire Chancen dürfen kein Zufall sein

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Mit ihrer neuen Kampagne porträtiert die Schweizer NGO Helvetas drei Menschen aus drei Kontinenten, die dort, wo sie zufällig geboren sind, kein sauberes Wasser, keine Ausbildung und kein Mitspracherecht haben. Helvetas setzt sich mit Hilfe zur Selbsthilfe für Menschen wie sie ein. Denn faire Chancen dürfen kein Zufall sein.

Nichts ist so zufällig wie unser Geburtsort. Die Startbedingungen variieren stark, je nachdem, wo und in welches Umfeld wir geboren werden. Und sie entscheiden mit, welche Chancen und Hindernisse vor uns liegen. Haben wir das Privileg, an einem Ort geboren zu sein, wo sauberes Trinkwasser und eine ausgewogene Ernährung selbstverständlich sind? Können unsere Kinder zur Schule gehen, einen Beruf erlernen und ihr Potenzial entfalten? Haben wir ein Mitspracherecht, um unser Umfeld mitzugestalten, und können wir unsere Anliegen und Meinungen in die Öffentlichkeit tragen, ohne bedroht zu werden?

Nicht überall sind die Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes, menschenwürdiges Leben in Sicherheit gegeben. Dass alle Menschen gleiche Chancen haben, ist denn auch das grosse uneingelöste Versprechen der modernen Gesellschaft. Diese Ungerechtigkeit will Helvetas, die Schweizer Organisation für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe, vor Augen führen. Hunderte von mehrheitlich einheimischen Helvetas-Mitarbeitenden in 30 Ländern erleben in ihrer Arbeit tagtäglich, wie benachteiligte Menschen unter sehr schwierigen Bedingungen unermüdlich dafür kämpfen, ihre Perspektiven zu verbessern – und dass der Schritt hin zu einer gerechteren Welt möglich ist. Die neue Helvetas-Kampagne zeigt, warum es dafür das Engagement aller braucht.

Armut ist überwindbar – dank fairen Chancen

Auf den Plakaten, die ab heute in der ganzen Schweiz hängen, erzählen zwei Frauen und ein Mann aus drei Kontinenten ihre Geschichte. Drei Menschen, die aufgrund ihres Geburtsortes mit mehr Herausforderungen zu kämpfen haben als die meisten Menschen hierzulande. Sie stehen für die drei wesentlichen Bereiche der nachhaltigen Entwicklung:

  • Chancengleichheit beginnt damit, die Grundbedürfnisse decken zu können: sauberes Trinkwasser, gesunde Ernährung, Schutz vor Klimawandel. Die 21-jährige Madina Muhuthage aus Mosambik lebt in einem Dorf, wo das Wasser, das sie aus einem Erdloch schöpfen muss, krank macht. Nach wie vor hat jeder zehnte Mensch weltweit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser; in Afrika südlich der Sahara sind es bis zu 40 Prozent. Dank eines Wassersystems, das mit Sonnenenergie sauberes Wasser aus dem Boden pumpt, wird sich die Situation in Madinas Dorf nun ändern und Kindern und Erwachsenen die Chance auf ein gesundes Leben eröffnen.
  • Für faire Chancen braucht es auch Ausbildungs- und Jobmöglichkeiten – damit die Menschen Aussicht auf ein sicheres Einkommen haben und eine tragbare Existenz für sich und ihre Familie aufbauen können. Der 33-jährige Sundar Thapa aus Nepal wurde in eine arme Familie geboren und konnte keinen Beruf erlernen. Er verdient sein tägliches Essen als Strassenverkäufer. Es ist ein Kampf ums Überleben. Deshalb strebt er eine Ausbildung an und will seiner Tochter eine bessere Zukunft ermöglichen.
  • Zur Chancengleichheit gehört zudem das Recht auf Mitsprache und Teilhabe sowie der Schutz vor Diskriminierung. In El Rincón, einem Dorf in Guatemala, wurde die 29-jährige Clemencia López Cabrera in eine Gesellschaft geboren, in der den Frauen gesagt wird, dass sie nicht mitreden dürfen. Sie setzt sich heute dank Kursen, die Selbstwertgefühl und Mitsprache fördern, in Frauengruppen und lokalen Gremien für die Rechte der Frauen ein und damit für bessere Verhältnisse in ihrem Dorf.

Die Kampagne macht darauf aufmerksam, dass Handlungsbedarf besteht. Mit unserem Engagement können wir die Rahmenbedingungen so gestalten, dass Menschen – egal, wo sie geboren wurden – eine faire Chance haben auf ein gesundes, sicheres und selbstbestimmtes Leben. Denn faire Chancen dürfen kein Zufall sein.

Weiterführende Informationen:

Für Rückfragen:

Medienverantwortliche Helvetas
Katrin Hafner