© Keystone/AP Photo/Fernando Vergara
03. April 2024

Helvetas Statement zum Krieg im Nahen Osten

© Keystone/AP Photo/Fernando Vergara

Der Nahe Osten befindet sich in einer zutiefst besorgniserregenden Situation. Seit Anfang Oktober sind die Menschen in dieser Region erneut mit einer erschütternden Eskalation der Gewalt konfrontiert. Helvetas verfolgt die tragischen Ereignisse mit Bestürzung und Entsetzen. 

Am 7. Oktober verübte die Hamas ein Massaker an der israelischen Bevölkerung. 1’400 Menschen wurden ermordet, gefoltert und vergewaltigt. Tausende wurden verletzt. Über 100 Menschen werden von der Hamas immer noch als Geiseln gefangen gehalten. Helvetas verurteilt diese Gräueltaten aufs Schärfste.  

Die schweren Bombardierungen des Gazastreifens durch die israelische Armee als Reaktion auf den Angriff der Hamas forderten bis heute über 30’000 Tote. Spitäler und Helfer sind durch die Zahl der Verletzten komplett überlastet. Die Opfer sind grösstenteils Zivilpersonen. Ganze Wohnviertel wurden zerstört. Die Bevölkerung des Gazastreifens ist mit einer humanitären Katastrophe konfrontiert. Helvetas verurteilt nachdrücklich und mit aller Entschiedenheit das Ausmass der israelischen Kriegshandlungen und unterstützt die Resolution des UNO-Sicherheitsrates. Diese fordert "eine sofortige humanitäre Feuerpause während des Fastenmonats Ramadan, die von allen Parteien eingehalten wird und zu einer dauerhaften Waffenruhe führt".  Die Resolution fordert ausserdem "die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln und dass diese Zugang zu medizinischer und weiterer humanitärer Hilfe erhalten". Die UNO betont weiter "die dringende Notwendigkeit, die humanitären Hilfslieferungen für Zivilpersonen auszuweiten und deren Schutz im gesamten Gazastreifen zu verstärken".

Helvetas appelliert an die Konfliktparteien, die Unversehrtheit der Zivilbevölkerung zu gewährleisten und den ungehinderten Zugang zu lebenswichtigen Ressourcen wie Nahrung, Wasser und medizinischer Versorgung sicherzustellen. Die von der Hamas gefangen gehaltenen Geiseln müssen umgehend und bedingungslos freigelassen werden. Wir fordern von allen Kriegsparteien das humanitäre Völkerrecht zu achten. 

Helvetas unterhält Programme im Libanon und in Jordanien, ist aber nicht im Gazastreifen präsent. Einige Partner bei Alliance Sud leisten dringende und wertvolle humanitäre Hilfe für die schwer betroffene Bevölkerung im Gazastreifen. Bereits zum zweiten Mal seit dem Gewaltausbruch hat die Glückskette zu Spenden aufgerufen, um die Arbeit der Schweizer Hilfswerke zu unterstützen. 

In diesen schwierigen Zeiten ist es von grösster Bedeutung, dass wir uns gemeinsam für Frieden, Menschenrechte und die Linderung des Leidens der betroffenen Menschen im Nahen Osten einsetzen und uns jeglicher Form von Rassismus, Antisemitismus und Islamophobie entgegenstellen.