Keramik aus der Fairshop-Kollektion von Frédéric Dedelley  | © Helvetas / Isabel Rotzler
Zürich - 27. August 2019

Frédéric Dedelley entwirft eine nachhaltige Keramik-Kollektion für Helvetas

© Helvetas / Isabel Rotzler

Der bekannte Schweizer Produkt- und Interior-Designer Frédéric Dedelley hat für den Helvetas-Fairshop eine einzigartige Keramik-Kollektion entworfen. Für das in Handarbeit und unter fairen Bedingungen in Tunesien hergestellte Geschirr hat er traditionelle lokale Motive neu interpretiert. Entstanden ist eine Fusion-Keramik für die speziellen Momente im Alltag.

Frédéric Dedelley, der mehrfach preisgekrönte Schweizer Interior- und Produkt-Designer, hat für und mit dem Helvetas-Fairshop eine neue Keramik-Kollektion entworfen. Die exklusiven Stücke wurden alle unter fairen Bedingungen und von Hand in Tunesien hergestellt. Sie sind ab sofort als Sets und Einzelstücke im Fairshop zu beziehen. Der Clou des einzigartigen Geschirrs: Frédéric Dedelley hat das traditionelle tunesische Muster «Tibarine» neu interpretiert. Das kam so: Helvetas arbeitet weltweit mit nachhaltig produzierenden Herstellerfirmen zusammen; so auch mit dem für Nachhaltigkeit zertifizierten Keramikbetrieb Le Souk Céramique in Tunesien. Als Frédéric Dedelley die klassischen Ornamente dieses Geschirrs sah, war er begeistert – und inspiriert: «Das ist Handwerk von höchster Qualität, die Ware ist mit unglaublich schönen, kulturell gewachsenen Mustern bemalt und strahlt einen Hauch Exotik aus. Mir war klar: Das herkömmliche Muster muss Bestandteil bleiben, mein Design soll im Dialog stehen mit dem Original».

Hauch Süden auf dem Tisch – verspielt und schlicht zugleich

So löste Frédéric Dedelley die einzelnen Ebenen des traditionellen Motivs auf und liess pro Geschirr-Stück jeweils ein Musterelement bemalen. Die mediterran-warmen Blau-Rot-Töne der entstandenen Gestaltungsmuster auf den sechs Tellern zaubern einen Hauch Süden auf den Tisch. Zusammengesetzt entstünde wiederum das Original. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert das Design des Dreier-Sets aus Schalen. Bei den Bechern, dem Utensilienhalter, der Salatschüssel und der Servierplatte hingegen isolierte der Produktedesigner einen Ausschnitt aus dem herkömmlichen Motiv und vergrösserte dieses. Das Ergebnis überzeugt mit einer ganz eigenen Sprache.

Mit der Kollektion verbindet der bekannte Schweizer Designer die arabische Tradition mit europäischer Modernität, das üppig Opulente und Verspielte mit dem schlicht Reduzierten, Formklaren. Aus dem Existierenden ist etwas Neues entstanden, und dieses Neue steht in sicht- und fühlbarer Beziehung zum Herkömmlichen. «Die Kollektion trägt bewusst die Handschrift der Menschen, die das Geschirr produzieren», sagt der Gestalter. Seine Bescheidenheit – trotz internationalem Erfolg – scheint hier durch. «Als Designer erfinde ich die Welt nicht neu, sondern knüpfe an Bestehendes an und stricke es weiter.»

Mix aus Askese und Sinnlichkeit – gepaart mit Nachhaltigkeit

Bis Frédéric Dedelley vor 24 Jahren sein eigenes Atelier für Produkt- und Raumgestaltung in Zürich eröffnete, hatte er Erfahrungen in verschiedenen Studios in Paris, San Francisco und der Schweiz gesammelt. Ab dem Jahr 2000 war er 16 Jahre Dozent an den Hochschulen Basel und Luzern.

Heute ist er in den Bereichen Möbel, Innenarchitektur und Ausstellungs-Design tätig. Er hat unter anderem für Atelier Pfister entworfen, jüngst die Raumgestaltung der römisch-katholischen Kirche St. Thaddäus in Eglisau vollendet – und zahlreiche Auszeichnungen erhalten; so ist er zum Beispiel Preisträger des Swiss Design Awards. Frédéric Dedelleys Stil: Ein Mix aus Askese und Sinnlichkeit. «Ich mag das Reduzierte und das Emotionale: Das Produkt soll eine klare Botschaft vermitteln und zugleich Emotionen auslösen. Es muss durch seine Gestaltung überzeugen – und gleichzeitig berühren, Gefühle auslösen.»

Gute Gefühle löst seine neue Geschirr-Kollektion auch hinsichtlich der Arbeitsbedingungen aus, unter denen sie entstanden ist. Frédéric Dedelley reiste in die Werkstätten, machte sich ein eigenes Bild von diesem Fair-Trade-Betrieb – und diskutierte mit den Handwerkerinnen und Handwerkern vor Ort über seine Design-Vorstellung. «Sie verstanden und schätzten meine Idee sofort.» Dies war ihm wichtig. Die Menschen, die das Projekt realisieren, sollten dahinterstehen können. Der gebürtige Freiburger ist dankbar, dass er dank Helvetas die Produzentinnen und Produzenten in Tunesien persönlich kennenlernen durfte. «Ein so enger Austausch ist einzigartig und sehr bereichernd.»

«Der Fairshop ist der Beweis, dass zeitgemässes Design und Fair Trade zusammenpassen»

Für den Schweizer Designer war es zentral, dass die Firma Le Souk Céramique faire Arbeitsbedingungen garantiert: «Nachhaltigkeit ist für mich selbstverständlich. Deswegen wollte ich mit Helvetas zusammenarbeiten. Der Fairshop beweist, dass zeitgemässes Design und Fair Trade perfekt zusammenpassen.»

Dass er mit der Fairshop-Kollektion einen Beitrag zum Erhalt der Handwerkertradition in Tunesien leisten kann, ist Frédéric Dedelley enorm wichtig. Genauso wie die kritische Selbstanalyse, wie er selbst Nachhaltigkeit fördern kann. «Als Designer stecke ich in einem gewissen Dilemma: Ich schöpfe per se Neues. Dabei will ich aber so respektvoll und schonend wie möglich mit Ressourcen und Menschen umgehen, die in den Entstehungsprozess involviert sind.» Ausserdem legt er Wert auf ein zeitloses, durchdachtes und eigenständiges Erscheinungsbild seiner Produkte. «So werden sie länger geschätzt und gebraucht – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.»
 

Die ganze Kollektion von Frédéric Dedelley:

Teller

  • 6er-Set «Tibar»: 6 Designs aus dem traditionellen tunesischen Motiv Tibarine, ergben zusammen das Original. Ø: 27 cm, Fr. 139.
  • Teller «Erin», einzeln: vergrössertes Element aus dem traditionellen Motiv. Ø: 27 cm, Fr. 24.90.

Schalen

  • 3er-Set «Nebar»: 3 Designs aus dem traditionellen Motiv. Inhalt: 500 ml, Ø: 15 cm, Höhe: 7,5 cm, Fr. 69.
  • Schale «Ibar», einzeln: vergrössertes Element aus dem traditionellen Motiv, Inhalt: 500 ml, Ø: 15 cm, Höhe: 7,5 cm, Fr. 24.90.

Becher (mit Kerze)

  • 3er-Set «Arin», wenn der Bienenwachs (Kerze) verbraucht ist: als Trinkbecher nutzbar: 3 Designs, Ø: 7,5 cm, Höhe: 7 cm, Fr. 69.
  • Kerze «Barti», einzeln,: vergrössertes Element aus dem traditionellen Motiv, Ø.: 7,5 cm, Höhe: 7 cm, Fr. 27.

Vase / Utensilienhalter

  • «Batir»: reduziertes und vergrössertes tunesisches Design, Ø: 12 cm, Höhe: 22 cm, Inhalt: 1,5 Liter, Fr. 39.

Salatschüssel

  • «Nirab»: vergrössertes Element aus dem traditionellen Motiv, Ø: 29 cm, Höhe: 16 cm, Fr. 59.

Servierplatte

  • «Netib»: vergrössertes Element aus dem traditionellen Motiv, Ø: 36 cm, Fr. 59.
     

Alle Stücke der Kollektion wurden unter fairen Bedingungen in Tunesien hergestellt und sind handbemalt. Sie sind lebensmittelecht sowie spülmaschinen- und mikrowellenfest.

Ab sofort zu beziehen im Fairshop, Weinbergstr. 24, 8021 Zürich oder fairshop.helvetas.ch/schweizerdesign


Vor Frédéric Dedelley haben folgende Schweizer Designerinnen exklusive Kollektionen für den Helvetas-Fairshop kreiert: Die Textil-Designerinnen von Ikou Tschüss, die Leder-Designerin Stefi Talman, die Designerin und Bestsellerautorin Erica Matile, die Textildesignerinnen Lilla Wicki und Sonnhild Kestler, die Keramikerin Giulia Maria Beretta und die Schmuckdesignerin Ma Schellenberg
 

Kontaktieren Sie uns auch für ein Interview mit dem Designer Frédéric Dedelley.

Für Rückfragen:

Medienverantwortliche Helvetas
Katrin Hafner