Reichtum hat viele Gesichter. Er zeigt sich im Geldbeutel, an Besitztümern, aber auch in Traditionen, die uns Halt geben, oder in Gegenständen voller Erinnerungen. Wir haben Menschen, mit denen unsere lokalen Teams täglich arbeiten, gefragt, welches ihre Schätze sind.
Bety Tinta aus Puno, Peru
«Ich züchte Alpakas und schere sie. So ist mein grösster Schatz die Alpaka-Wolle. Damit kann ich meine Familie ernähren. Und ich habe davon die Schule meiner Kinder bezahlt, bis sie einen Beruf hatten. Diese Arbeit ist unsere Tradition. Dank einer Ausbildung im Helvetas-Projekt habe ich viel dazugelernt und sogar ein Zertifikat bekommen. Jetzt bin ich Meisterin, wenn es ums Sortieren von Wolle geht.»
Isidra Gomez Ventura De Hernández aus Olintepeque, Guatemala
«Mein grösster Schatz sind meine Hühnereier, die ich verkaufe. Dank ihnen konnte ich meine Kinder durchbringen. Meine kleine Tochter studiert. Ich konnte ihr Hefte kaufen und ihr Ticket für die Reise bezahlen. Und es ist mir die grösste Freude, jeden Tag ein frisches Ei zu essen.»
Loko Dida aus Samaro, Äthiopien
«Dieses Gefäss ist mein Schatz. Es gefällt mir sehr, ich habe es selbst verziert. Darin bewahre ich die Milch meiner Ziegen auf. Seit ich Teil der Frauen-Kooperative bin und die Milch in unserem Verkaufsgeschäft in der Stadt für gutes Geld verkaufen kann, hat sich mein Leben verbessert. Schon bald kann ich meine achte Mutterziege kaufen.»
Alisher Ghiyosov aus Guliston, Tadschikistan
«Wasser ist mein grösster Schatz, denn ohne Wasser kann ich nicht ernten, nichts verdienen. Ohne Wasser gibt es keine Bäume und keine Pflanzen. Ohne Wasser gibt es kein Leben. Unser Dorf ist grösser geworden, plötzlich kam kein Wasser mehr bis zu unserem Land. Mit der Wasserpumpe von Helvetas kann ich meine Felder wieder bewässern.»
Susana Sanchez Lopez aus Ayacucho, Peru
«Meine Stricknadeln sind mir sehr wertvoll, denn sie erinnern mich an meine Grossmutter, die mir das Stricken beigebracht hat. So habe ich später Kleider für meine Kinder gestrickt. Mittlerweile mache ich auch kleine Schals und Souvenirs. Dank der Unterstützung von Helvetas kann ich sie verkaufen. Und ich freue mich, so unsere Familientradition aufrechtzuerhalten.»
Nadiia Aksonova aus Bilyky, Ukraine
«Mein grösster Schatz ist Brot. Seit jeher hat es für uns in der Ukraine eine heilige Bedeutung. Das ist für mich heute noch so. Als der Krieg immer näherkam, habe ich angefangen, selbst Brot zu backen – nicht nur für meine Familie, sondern auch für andere
in meiner Gemeinde. Ich habe so für mich einen Weg gefunden, stark zu bleiben und anderen zu helfen. Heute ist Brotbacken meine Form der Meditation, wenn sich alles um mich wie in einem Sturm anfühlt.»
