© Helvetas / Flurina Rothenberger

Unsere Wirkung

Erfolgsmessung, Wirkungsmessung und Lernprozesse
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Helvetas will genau wissen, wie ihre Entwicklungszusammenarbeit wirkt. Um aus Erfolgen oder Fehlern lernen zu können. Um die Projekte zu planen und sie in richtige Bahnen zu lenken. Um Spendenden und Projektpartnern gegenüber Rechenschaft abzulegen.

Erfolgsmessung

Jährlich in den Projekten erhobene Daten bilden die Grundlage für eine Reihe von Leistungsindikatoren. Diese zeigen auf, wie viele Menschen weltweit von unserer Arbeit profitieren.

Unsere Projektmitarbeitenden überwachen vor Ort laufend den Projektfortschritt. Detaillierte Halbjahresberichte informieren über Projektkosten und -ergebnisse, Leistungen, Herausforderungen sowie relevante politische und gesellschaftliche Veränderungen. Um die Gesamtwirkung zu beurteilen, werden Projekte nach Abschluss einer Projektphase, die in der Regel drei Jahre dauert, zusätzlich intern oder extern evaluiert.

Regelmässige Berichte und Auswertungen fliessen in laufende und zukünftige Projektpläne ein und erlauben wo nötig Anpassungen. Zudem ermöglichen Berichte und Leistungsindikatoren, dass Helvetas gegenüber ihren Projektpartnern sowie ihren Spenderinnen und Spendern Rechenschaft ablegen kann.

Erfolgsmessung ist heute ein zentraler Bestandteil jeder professionellen Entwicklungszusammenarbeit. Helvetas geht noch einen Schritt weiter: Jährlich untersuchen externe Gutachter die langfristige Wirkung einiger ausgewählter Programme.

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«Der sichere Verbrauch von Trinkwasser konnte bei den Personen, die durch Helvetas dafür sensibilisiert wurden, auf über 90 Prozent gesteigert werden. Mehr als 40’000 Haushalte und 30’000 Schulkinder wurden in der solaren Wasserdesinfektion geschult»

Studienergebnis aus unserem Projekt «Sauberes Wasser mit Solarenergie und Sensibilisierung für hygienische Sanitärversorgung im Mekong-Delta», Vietnam

Wirkungsmessung

Aus finanziellen Gründen können nicht alle Projekte wissenschaftlich auf ihre Wirkung untersucht werden. Helvetas achtet bei den Studien aber auf eine thematisch und geografisch ausgewogene Auswahl von Projekten. Ausserdem behandelt Helvetas nach Möglichkeit Themen, die wenig erforscht sind. Je nach Kontext, Forschungsfragen und Datenverfügbarkeit kommen unterschiedliche Bewertungsmethoden zum Einsatz. Ein wichtiges Kriterium ist die Wirtschaftlichkeit. Renommierte internationale und nationale Forschungseinrichtungen führen die Studien durch. Alle Wirkungsmessungen versuchen, die folgenden vier Fragen zu beantworten:

  1. Inwieweit kann eine spezifische Wirkung auf das Engagement von Helvetas zurückgeführt werden?
  2. Hat das Engagement etwas bewegt?
  3. Inwiefern hat das Engagement etwas bewegt?
  4. Würden die Massnahmen auch in einem anderen Kontext funktionieren?

Die in einem Land gesammelten Erfahrungen inspirieren immer wieder auch für Projekte in anderen Teilen der Welt. So wurden beispielsweise in Nepal 10‘000 Hängebrücken gebaut. Dank eines Süd-Süd-Kooperationsprojekts von Helvetas geben nepalesische Ingenieur:innen heute ihr Wissen über Brücken unter anderem in Äthiopien, Burundi und Indonesien weiter.

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Brückenexperte Pasang Sherpa ist nach Äthiopien gekommen, um sein Wissen an äthiopische Techniker wie Hailemichael Kefale weiterzugeben. © Helvetas/Hanspeter Bundi
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Pasang Sherpa aus Nepal hat schon 150 Hängebrücken gebaut. Tesfaye Mulat und Hailemichael Kefale haben sich vor wenigen Monaten im Brückenbau ausbilden lassen. © Helvetas/ Hanspeter Bundi
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Im bergigen Hochland Äthiopiens verkürzen Fussgänger-Hängebrücken die Wege für die Bewohner auch in der Trockenzeit enorm. © Helvetas / Christian Bobst
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Lernprozesse

Helvetas ermutigt Mitarbeitende und Partner, aus ihren täglichen Erfahrungen in der Entwicklungszusammenarbeit auf unterschiedliche Weise zu lernen. Zum Beispiel, indem sie periodisch analysieren, was gut gelaufen ist und was hätte besser laufen können und was dies für die zukünftige Arbeit bedeutet. In einer lernenden Organisation führen individuelle und gemeinsame Reflexion und Lernprozesse zu verbesserten Arbeitsweisen, zur besseren Zielerreichung und zu Innovation.

Eine Projektevaluation ist ein wichtiger Bestandteil der Projektumsetzung. Sie ist ein Schlüsselmoment für Lernprozesse und Veränderung. Im Idealfall lernen alle Projektbeteiligten aus einer Evaluation. Dies wird dadurch begünstigt, dass der Evaluierungsprozess partizipativ gestaltet ist: Projektmitarbeitende, Partner und Hauptakteure können zur Evaluierung beitragen, gemeinsam reflektieren und ihre Empfehlungen formulieren.

Lernen geht über das Projekt hinaus: Gute Ideen und Praktiken werden von anderen Projekten und Organisationen im selben Land, in der Region oder weltweit übernommen. Aus organisatorischer Sicht ist es auch wichtig, Probleme, die im Projekt immer wieder auftauchen, zu erkennen und auf der entsprechenden Ebene aufzugreifen. So ergab die Wirkungsmessung für den Zugang zu Wasser für Dörfer und Schulen im ländlichen Benin, dass es notwendig ist, sich auf Verhaltensänderungen zu konzentrieren, um die Wasserqualität sicherzustellen. Diese Erkenntnisse wurden weit verbreitet; Verhaltensänderung ist heute eine integrale Komponente der meisten Helvetas-Projekte im Wasserbereich.

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«Auch heikle Themen soll man auswerten. Offenheit und Vertrauen sind hierfür entscheidend. Die Analyse der Wasserqualität im Haushalt und nicht nur auf Infrastrukturebene führte zum besseren Verständnis der gesundheitlichen Auswirkungen und zu einem Handbuch für Verhaltensänderung.»

Valérie Cavin, Senior Beraterin WASH und Verhaltensänderung, bezieht sich auf gewonnene Lernerfahrungen aus einem Projekt und einem Programm in Benin.

Leistungssteigerung durch verschiedene Lernmethoden

Systematische Ansätze für Lernen und Evaluation sind notwendig, um Verknüpfungen zu fördern und um sicherzustellen, dass Zeit bleibt für Überlegungen und Massnahmen auf allen Ebenen. Meta-Evaluationen können wichtige Gelegenheiten zum Lernen sein. Sie bieten einen Raum für die Zusammenführung von Erfahrungen aus unterschiedlichen Ebenen und Zeiträumen. Wir fördern das Lernen aus Evaluationen sowohl auf der Ebene der einzelnen Programme als auch organisationsweit.

Helvetas fördert das Lernen auf unterschiedliche Weise, zum Beispiel durch Storytelling, Peer Assessments, partizipative Wirkungsmessung und Evaluationen. Helvetas ist es daran gelegen, ein Umfeld zu schaffen, das Lernen und den Wissensaustausch wertschätzt und belohnt.

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