Die Sundarbans, größter Mangrovenwald der Welt und UNESCO-Weltnaturerbe, sind Lebensraum für seltene Tierarten und Lebensgrundlage für Millionen Menschen. Doch Plastikmüll bedroht dieses einzigartige Ökosystem – und mit ihm die Zukunft der Region. Gemeinsam mit lokalen Partnern stärkt Helvetas junge Menschen, die sich als „Change Agents“ für Umweltschutz, Recycling und nachhaltige Lösungen einsetzen.
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ProjektnameVerringerung der Verschmutzung und Verbesserung der Ökologie der Mangrovenwälder in den Sundarbans und ihrer Einflusszonen in Bangladesch
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Projektphase2024 bis 2026
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FinanzierungDieses Projekt wird durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.
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Thematischer SchwerpunktPolitik und Dialog
Jugendliche
Die Sundarbans – größter Mangrovenwald der Welt und seit 1987 UNESCO-Weltnaturerbe – erstrecken sich über Bangladesch und Indien. Dieses einzigartige Ökosystem ist nicht nur Heimat für bedrohte Tierarten wie den Bengalischen Tiger, sondern spielt auch eine Schlüsselrolle im globalen Klimaschutz: Mangroven speichern enorme Mengen CO₂, schützen Küstenregionen vor Stürmen und Überschwemmungen und sichern Millionen Menschen in der Sundarbans Impact Zone (SIZ) ihre Existenz – durch Fischerei, Landwirtschaft, Honigsammeln und Ökotourismus.
Doch dieses fragile Gleichgewicht der Sundarbans ist akut bedroht. Neben den Folgen des Klimawandels ist vor allem die zunehmende Plastik- und Polyethylenverschmutzung eine Gefahr. Verpackungen, Flaschen und Tüten gelangen ungehindert in Kanäle und Flüsse, sammeln sich im Wald und beeinträchtigen Wasserqualität, Böden und Artenvielfalt. Da es bislang kein funktionierendes Abfallmanagement vor Ort gibt, breitet sich das Problem ungebremst aus – mit gravierenden Folgen für Natur und Menschen.
Um dem entgegenzuwirken, haben Helvetas und die bangladeschische Organisation Rupantar, unterstützt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), ein breit angelegtes Projekt ins Leben gerufen. Es wurde in enger Zusammenarbeit mit Gemeinden, lokalen Behörden und Berufsgruppen entwickelt – so sind die Lösungen fest in den Lebensrealitäten der Menschen vor Ort verankert.
Im Zentrum steht die Jugend: 530 junge Frauen und Männer aus fünf Distrikten der Sundarbans Impact Zone werden in Gruppen organisiert, geschult und miteinander vernetzt. Als „Change Agents“ übernehmen sie eine Vorreiterrolle, organisieren Aufräumaktionen, informieren über Alternativen zu Plastik und vertreten die Interessen der Ressourcennutzer:innen gegenüber Politik und Verwaltung. Auf diese Weise entsteht ein dauerhaftes Jugendnetzwerk für den Umweltschutz – ein Netzwerk, das Wissen verbreitet, aktives Handeln fördert und langfristig die Zivilgesellschaft stärkt.
Gleichzeitig richtet sich das Projekt an die gesamte Bevölkerung. Mit Kampagnen, Schulungen und kreativen Bildungsangeboten – von Comics für Schulkinder bis zu Workshops für Fischer:innen und Tourismusbetriebe – wächst das Bewusstsein für die Folgen von Plastikmüll. Staatliche, zivilgesellschaftliche und private Akteur:innen werden an einen Tisch gebracht, um gemeinsam nachhaltige Abfallmanagement-Lösungen zu entwickeln und bestehende Recycling-Initiativen zu stärken.
So verbindet das Projekt lokales Engagement mit institutionellen Veränderungen – eine wichtige Voraussetzung für langfristigen Erfolg. Es zeigt, wie Umweltschutz, Jugendbeteiligung und soziale Gerechtigkeit Hand in Hand gehen können, und bietet Modellansätze für andere gefährdete Ökosysteme weltweit.
Das Ergebnis: Schutz eines einzigartigen Naturerbes, Stärkung der Lebensgrundlagen von Millionen Menschen – und ein wertvoller Beitrag zu den globalen Nachhaltigkeitszielen SDG 14 „Leben unter Wasser“ und SDG 15 „Leben an Land“.