Wir wollen eine engagierte und solidarische Schweiz
Lange veränderte sich die Welt zum Besseren. Doch nun scheint sie unter der Last multipler Krisen aus den Fugen zu geraten. Die Weltgemeinschaft steht vor Herausforderungen, die wir jetzt nur gemeinsam bewältigen können. Setzen auch Sie ein Zeichen für eine faire Politik und unterzeichnen Sie unseren Appell für globale Gerechtigkeit.
Unterzeichnen Sie jetzt den Appell für globale Gerechtigkeit
Erstunterzeichnende:
Sechs Schlüssel für eine engagierte und solidarische Schweiz:
1 HUNGER- UND ERNÄHRUNGSKRISE SOFORT UND GANZHEITLICH ANGEHEN
Damit retten wir Hunderttausende Menschen vor dem Hungertod und wir helfen mit, dass sich die Menschen besser an wirtschaftliche Schocks und Extremwetter wie Dürren und Überschwemmungen anpassen können, um letztlich mehr Ernährungssicherheit zu erzielen.
Erklärung: Eigentlich gäbe es genug Nahrung für alle Menschen. Bloss landet ein immer grösserer Anteil davon als Tierfutter in der industriellen Viehzucht, als Biotreibstoff in Autotanks oder in der Mülltonne. Zum Schutz von Umwelt und Tierwohl muss vermehrt auf pflanzliche Ernährung gesetzt und die Landwirtschaft ökologischer ausgerichtet werden. Gleichzeitig gilt es, faire Preise für Produzierende sicherzustellen und das Ernährungssystem sozialverträglich und klimagerecht zu gestalten.

2 AUSSENPOLITIK SOLIDARISCH AUSGESTALTEN
Damit stärken wir die Internationale Zusammenarbeit, fördern Demokratie, gute Regierungsführung und die Einhaltung der Menschenrechte, und vergrössern den Handlungsspielraum der Zivilgesellschaft und der Menschen in ärmeren Ländern.
Erklärung: Die Schweiz gilt als glaubwürdige Vermittlerin zwischen Konfliktparteien und kann mit einer aktiven Friedens- und Menschenrechtspolitik viel bewirken. In der UNO muss sich die Schweiz mit aller Kraft für Wege aus der Klimakrise und der aktuellen Hunger- und Ernährungskrise einsetzen. In Konfliktgebieten muss sich die Schweiz für den Schutz der Zivilgesellschaft und den Zugang zu humanitärer Hilfe stark machen.

3 KLIMAGERECHTIGKEIT STÄRKEN
Damit unterstützen wir ärmere Länder, sich klimaverträglich zu entwickeln, sich besser an die negativen Auswirkungen der Erderwärmung anzupassen und die Biodiversität zu schützen.
Erklärung: Der aktuelle Bericht des Weltklimarats IPCC zeigt das verheerende Ausmass der Auswirkungen der menschengemachten Klimaveränderung. Den Dürren, Überschwemmungen oder Wirbelstürmen sind ärmere Menschen und Länder unverschuldet ausgesetzt. Es fehlt ihnen an Ressourcen und Widerstandskraft. Schon vor Jahren haben wohlhabende Länder wie die Schweiz im Rahmen internationaler Klimaabkommen zugesagt, für mehr Klimagerechtigkeit zu sorgen und ärmere Länder mit neuen Finanzmitteln bei deren Anpassung an die Klimafolgen zu unterstützen. Geschehen ist bis heute zu wenig.

4 VERANTWORTUNGSVOLLES HANDELN DER WIRTSCHAFT
Damit wird sichergestellt, dass für alle die gleichen Regeln gelten und hier ansässige, global tätige Unternehmen internationale Menschenrechts- und Umweltstandards auch in der Produktion und in ihren Zulieferketten umsetzen und für Verstösse geradestehen.
Erklärung: Global tätige Schweizer Firmen leisten einen Beitrag zur Schaffung von Arbeitsplätzen und wirtschaftlicher Entwicklung. Wichtig ist, dass die Unternehmen ihre wirtschaftlichen Interessen mit gesellschaftlicher Verantwortung verknüpfen und international anerkannte soziale und ökologische Kriterien der UNO und der OECD konsequent einhalten.

5 WIRTSCHAFTS-, FINANZ- UND HANDELSPOLITIK NACHHALTIG AUSRICHTEN
Damit wird der Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft vorangetrieben, die Schweiz nachhaltig und weltverträglich ausgerichtet und die positive Wirkung der Entwicklungszusammenarbeit verstärkt.
Erklärung: Als stark globalisiertes Land lebt die Schweiz stark auf Kosten anderer, ärmerer Länder. Daher gilt es dafür zu sorgen, dass die relevanten Politikbereiche zur Verbesserung der Entwicklungschancen ärmerer Länder beitragen: Rohstoffgeschäfte und private Kreditvergabe in Entwicklungsländern, Handelsabkommen und die Regulierung des Finanzplatzes müssen auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sein. Als Richtschnur dient die Agenda 2030.

6 INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT STÄRKEN
Damit helfen wir Menschen in unmittelbarer Not und verbessern nachhaltig den Zugang zu Wasser und Gesundheitsversorgung. Zudem fördern wir die Grund- und Berufsbildung sowie die lokale Wirtschaft und erhöhen die Chance auf würdevolle Arbeit, ein besseres Einkommen sowie verantwortungsvolles Regieren und Mitsprache der Menschen.
Erklärung: Seit 50 Jahren steht das internationale Bekenntnis zum Zielwert von 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für die Unterstützung ärmerer Länder. Mit der UNO-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung aus dem Jahr 2015 wurde dieses Bekenntnis erneuert. Derzeit stellt die Schweiz rund 0,5 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für die öffentliche Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung. Angesichts der mehrfachen Krisen ist Internationale Zusammenarbeit nötiger denn je.

Videobotschaft zum Appell für globale Gerechtigkeit von Regula Rytz
Helvetas erwartet Engagement und Solidarität in einer Zeit von Mehrfachkrisen
...aus den Fugen zu geraten. Während der Coronapandemie haben sich Armut und Ungleichheit weltweit verstärkt. Der Krieg in der Ukraine verschärft Hungers nöte. Die Klimakrise spitzt sich mit Dürren und Überschwem mungen weiter zu. Die Wirt schaft bricht vielerorts ein. Die drohende Energiekrise führt auch hierzulande zu einem Gefühl der Angst und Ohnmacht.
Die verschiedenen Krisen überlagern sich und hängen zusammen. Zu ihrer Überwindung sind deshalb umfassende und koordinierte Ansätze notwendig. Wir müssen die grundlegenden Ursachen von Ungerechtigkeit und Armut in der Welt und die globale Klimakrise jetzt anpacken, sonst werden die Herausforderungen unüberwindbar.
Es braucht mehr Anstrengungen für den erforderlichen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel und globale Chancengleichheit. Erneuerbare Energien, eine nachhaltige Wirtschaft, soziale Wohlfahrt und öffentliche Gesundheit ebenso wie ein friedliches Zusammenleben, Klimaschutz und Biodiversität müssen gefördert werden – in der Schweiz und weltweit.
Die Schweiz ist keine Insel. Wir sind Teil dieser Welt und von ihrem Wohlergehen abhängig. Die Bundesverfassung verpflichtet uns dazu, zur Linderung von Not und Armut in der Welt beizutragen, uns für Menschenrechte und Demokratie einzusetzen und ein friedliches Zusammenleben der Menschen sowie die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen zu fördern.
In unserem direkt-demokratischen Land können wir uns alle gemeinsam für die nötigen Schritte einsetzen: Wir stehen für eine solidarische Schweiz mit ihrer humanitären Tradition. Wir übernehmen Verantwortung, indem die Schweiz ihren internationalen Verpflichtungen zum Klimaschutz nachkommt. Von Politik und Wirtschaft erwarten wir verantwortungsvolles und solidarisches Handeln. Und wir alle wollen unser individuelles Verhalten nachhaltiger gestalten.